Der Soja-Boom hat Argentinien reich gemacht. Doch in den Anbauregionen nehmen Krankheiten und Fehlgeburten zu.
Argentinien ist Teil eines Feldversuches geworden, und die EU führt ihn die nächsten 10 Jahre weiter, in Europa.
Die Hände von Alfredo Cerán: Seine Fingernägel sind verbrannt. Er leidet an einer nicht-alkoholbedingten Leberzirrhose – neun Jahre hatte er auf einer Soja-Plantage gearbeitet.
Der eingefallene Brustkorb von Fabián Tomasi: Rippen und Knochen ragen hervor, die dünnen Arme hängen kraftlos herab – der Farmarbeiter betankte Sprühflugzeuge.
Die Haut des kleinen Lucas Techeira: geschuppt, wie bei einem Reptil – seine Eltern spritzen Pestizide auf Tabakfeldern.
In der Kernzone leben 13’000 Menschen, dort werden über 300 Millionen Liter an Chemikalien verspritzt – eine der höchsten Quoten an Pestiziden pro Person weltweit. Es sind Substanzen wie Glyphosat, Endosulfat, Acetochlor oder 2,4-D, das als Agent Orange schon im Vietnamkrieg eingesetzt wurde.
Hergestellt von Unternehmen wie Monsanto, Dow Chemical oder Syngenta. Sie sollen Unkraut und Schädlinge abtöten und den Ertrag steigern.
Ob Pestizide wie Glyphosat tatsächlich Krebs und andere Krankheiten auslösen, ist umstritten. Studien dazu gibt es genug – mit unterschiedlichen Befunden. Bewiesen werden müsste ohnehin vielmehr, dass die Chemikalien nicht gefährlich seien.
Doch der Druck der Agrarlobby ist enorm. Korrekt angewandt sei „Glyphosat weniger toxisch als die Sonnencreme auf der Haut deines Kindes“, liess ein Sprecher des Agrarunternehmens Monsanto kürzlich vor Journalisten verlauten.
Dieser Diskurs der korrekten Anwendung, das funktioniert in der Realität nicht. Nicht in Länder wie Argentinien, wo auf gigantischen Plantagen Monokulturen flächendeckend besprüht werden.
Sprühflugzeuge, die direkt über Landschulen fliegen, ein einziger Windstoss treibt die Chemie-Ladung Kilometerweit übers Land.
Arbeiter ohne Schutzkleidung, Kanister, aus denen Reste ins Grundwasser sickern, sind der Beweis, dass nicht die Gesundheit, sondern der Profit im Mittelpunkt dieses Agrarmodells steht.
Mitte der 1990er-Jahre begann in Argentinien der Soja-Boom – gestützt auf genmanipuliertes Saatgut und den dazugehörigen Unkrautvernichter Glyphosat, Markenname «Roundup».
Das Gutachten zur Zulassung soll Hersteller Monsanto damals praktisch selbst verfasst haben. Richtig los ging es dann nach der schweren Wirtschaftskrise 2001, auf dem Weltmarkt explodierten die Preise, Chinas Rohstoffhunger trieb Dollar in die leere Staatskasse.
Heute füttern Argentiniens Exporte Mastvieh weltweit. In den Anbauregionen dagegen nehmen Mangelernährung, Krankheiten und Fehlgeburten zu.
Niemand kann mit Sicherheit sagen, welche Folgen all die Agrargifte noch haben werden. Was wir wissen, dass sich die Chemikalien nicht abbauen, sondern im Körper bleiben, ob du reich oder arm bist und wo du wohnst, das ist dem Gift egal.
November 6, 2017 at 3:05 pm
Hat dies auf pinocchioblog rebloggt.
November 6, 2017 at 10:31 am
Sie können von der EU-Diktatur weder gesundheitliche noch menschenverantwortliche Fürsorge erwarten ! Ihre Einzige Hauptziele sind die 27 Mitgliedstaaten durch Entkernung deren Souveranität total von sich abhängig zu machen – was meist schon geschehen ist u. die Alleinherrschaft über Warenzulassungen, -genehmigungen, – lieferungen! Da die EU in ihrer Gesamtheit ein weltweiter Absatz- u. Verbrauchermarkt ist – bestimmt die unübersichtliche EU-Diktatur listig über Sein oder Nichtsein der Kunden ! Es sind letztendlich alle Mitgliedstaaten, die die EU-Diktatur unbeherrschbar machten – ein Zurück wird wohl unmöglich sein !
November 6, 2017 at 10:19 am
Hat dies auf Islamnixgut rebloggt.
November 5, 2017 at 11:18 pm
„[…] Ob Pestizide wie Glyphosat tatsächlich Krebs und andere Krankheiten auslösen, ist umstritten. Studien dazu gibt es genug – mit unterschiedlichen Befunden. Bewiesen werden müsste ohnehin vielmehr, dass die Chemikalien nicht gefährlich seien. […]“
Umstritten? Na ja, wenn man die „Gutachten“ der Industrie heranzieht, die allesamt eine Unbedenklichkeit bescheinigen, dann ist das dass wohl so?!
„[…] WHO verkündet: Glyphosat ist ein Krebserreger
Dies dürfte aber bei der neuen, erwähnten Studie nicht mehr so einfach sein, da diese von der International Agency for Research on Cancer (IARC), einer Einrichtung der WHO, durchgeführt wurde.
Die im März 2015 in der Fachzeitschrift Lancet Oncology veröffentlichte Studie zeigt auf, dass insgesamt fünf Organophosphate, die als Herbizide oder Pestizide zum Einsatz kommen, krebserregend sind. […]“ – http://tinyurl.com/yaew85ll
November 5, 2017 at 10:32 am
Hat dies auf In Dir muß brennen… rebloggt.
November 5, 2017 at 10:21 am
Hat dies auf wolfhilta rebloggt.
November 5, 2017 at 9:41 am
Hat dies auf Treue und Ehre rebloggt.
November 5, 2017 at 9:06 am
Hat dies auf volksbetrug.net rebloggt.